1922 | In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg entwickelten die Schrebergartenvereine "Muldenaue" und "Rodelbahn" die ersten Anfänge der Spielmannszüge in Wurzen. Unter Federführung der Sportsfreunde Kurt Große und Bruno Mehnert nahmen 30 Mitglieder des Turnvereins "Frisch Auf Wurzen" das Training mit Trommel, Querpfeife, Schlagzeug, Lyra und Horn auf. 1922 erfolgte dann die Gründung des ersten Spielmannszuges "Frisch Auf Wurzen". | ||
1928 / 1930 | 1928 fand die Spielleutebewegung in Wurzen mit dem 1. Großen Spielleutetreffen auf den Muldenwiesen, an dem sich rund 600 Spielleute beteiligten, ihren ersten großen Höhepunkt. Mit von der Partie war auch der vom Fleischermeister Karl Worms aus der Domgasse gegründete zweite Wurzener Spielmannszug. 1930 schlossen sich beide Züge zusammen, womit Wurzen einen 60 Mann starken Klangkörper besaß. Diese Mitgliederstärke wurde später nie wieder erreicht. | ||
1933 | 1933 fand die Arbeit der Spielleute durch den Beginn der Naziherrschaft ein jähes Ende. Viele Instrumente wurden beschlagnahmt, einige durch die Wurzener Spielleute bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 versteckt | ||
1954 | Es war das ehemalige Mitglied des Turnvereins "Frisch Auf Wurzen" und Vorsitzender der neugegründeten BSG "Einheit", Sportsfreund Kurt Martin, der sich an die Spielleutetradition in Wurzen erinnerte. In vielen Gesprächen mit den 'alten Hasen' nahm der Gedanke des Neuaufbaus der Spielmannsarbeit in der BSG "Einheit" Wurzen Gestalt an. Unter Leitung der Sportsfreunde Kurt Große und Bruno Mehnert nahmen 10 ältere Spieler das aktive Training auf, die am 1. Mai 1954 erstmals wieder in der Öffentlichkeit auftraten. Rasch bildete sich unter der Leitung der Sportsfreunde Gerhardt Steinert und Werner Beyer, der noch heute mit über 80 Jahren ältestes Mitglied unseres Spielmannszuges ist, ein größeres Kollektiv, das zu den besten im ehemaligen Bezirk Leipzig gehörte. Dies verdeutlichen die Erfolge: 7 Bezirksmeistertitel im Erwachsenenbereich 23 2. und 3. Plätze im Kinder- und Erwachsenenbereich 1 Bezirksspartakiadesieg für das Nachwuchskollektiv. | ||
1990 | Mit der politischen Wende in Ost-Deutschland häuften sich in unserem Spielmannszug die Probleme. Viele Sportsfreunde zogen aus Wurzen weg, finanzielle Unterstützungen durch den Staat waren nicht mehr im gewohnten Umfang zu erhalten, die Trainingsstätte wurde über einen längeren Zeitraum geschlossen. Nur der guten Moral im Spielmannszug und der Unterstützung durch engagierte Bürger unserer Stadt war es zu danken, dass die Abteilung Spielleute im TSV "Einheit" Wurzen e.V. weiter existierte. Dazu beigetragen haben auch neue Kontakte und Erlebnisse, wie zum Beispiel die Teilnahmen am 2., 3. und 4. Internationalen Blasmusikfest in Bad Orb und die gegenseitigen Besuche der befreundeten Spielmannszüge aus Warstein/Belecke und Barsinghausen zu wichtigen Ereignissen in den Partnerstädten. | ||
1995 | Seit Dezember 1995 haben die Spielleute in Wurzen ihren eigenen Verein, den "Wurzener Spielleute" e.V. Dieser Verein hat heute ca. 43 aktive Mitglieder, der Altersdurchschnitt liegt unter 30 Jahren. Wir widmen uns vor allem der Pflege des traditionellen Marschliedgutes, was auch in der für die Knüppelmusik typischen Instrumentierung seinen Ausdruck findet: Trommeln, Pauke, Becken, Lyra, Horn und Querflöte in B-Stimmung. An dieser Instrumentierung hat sich seit der Gründungszeit also nichts geändert. | ||
2004 | Seit 2004 gibt es wieder einen Kinderspielmannszug in unserem Verein. Dieser besteht derzeit aus 25 Kindern und Jugendlichen die aktiv an Auftritten teilnehmen. 2006 hat unser Nachwuchsspielmannszug an den Sächsischen Landesmeisterschaften als Erststarter teilgenommen. |